Lexikon der Stilkunde im Parkett- und Holzbodenbereich
A
Altdeutscher Verband
Verlegemuster, bei dem Parkettstäbe in unterschiedlichen Längen so angeordnet werden, dass die Stoßfugen versetzt sind, wodurch ein rustikaler, historischer Charakter entsteht.
Art Déco
Stilrichtung der 1920er und 1930er Jahre mit geometrischen Mustern und exotischen Hölzern wie Palisander oder Mahagoni. Charakteristisch sind dunkle, hochglanzpolierte Parkettböden mit dekorativen Intarsien.
B
Barockparkett
Aufwendige Parkettböden mit kunstvollen Mustern, oft in Schlössern und repräsentativen Gebäuden des 17. und 18. Jahrhunderts. Häufig mit Intarsien in Form von Ornamenten oder Arabesken verziert.
Biedermeier
Stilepoche (ca. 1815-1848) mit schlichten, aber eleganten Parkettböden. Typisch sind helle Hölzer wie Kirsche, Birke oder Ahorn, oft in Würfelmuster oder einfachen geometrischen Formen verlegt.
Brushed (gebürstet)
Oberflächenbehandlung, bei der die weichen Holzanteile ausgebürstet werden, um die natürliche Holzstruktur hervorzuheben und dem Boden eine antike, rustikale Optik zu verleihen.
C
Chevron-Muster
Verlegemuster in Form eines "V", bei dem die Parkettstäbe im 45-Grad-Winkel zugeschnitten werden und eine Zickzack-Linie bilden. Sehr beliebt im klassischen französischen Stil.
Country-Stil
Rustikaler Landhaus-Look mit breiten Dielen, sichtbaren Astlöchern und natürlichen Unregelmäßigkeiten. Oft in hellen, naturbelassenen Farbtönen oder leicht weiß gekalkt.
D
Diagonalverlegung
Verlegemuster, bei dem die Parkettstäbe oder Dielen im 45-Grad-Winkel zur Raumachse verlegt werden, was optisch raumvergrößernd wirkt.
Dielenboden
Traditioneller Holzboden aus besonders breiten und langen Holzbrettern. Historisch vor allem in Landhäusern und Bauernhäusern verbreitet.
E
Englischer Stab
Langes, schmales Parkettformat mit Nut und Feder, das parallel verlegt wird. Die Stablängen variieren, aber die Breite ist einheitlich.
Eiche geräuchert
Behandlungsmethode, bei der Eichenholz mit Ammoniak reagiert und eine dunklere, warme Färbung erhält, ohne die natürliche Struktur zu beeinträchtigen.
F
Fischgrätmuster
Klassisches Verlegemuster, bei dem rechteckige Parkettriemen im 90-Grad-Winkel zueinander angeordnet werden und ein charakteristisches Zickzack-Muster bilden.
Französisches Parkett
Elegantes Parkett mit aufwendigen geometrischen Mustern, oft mit Rahmen (Friesen) und Medaillons. Typisch für Schlösser und herrschaftliche Wohnungen.
G
Gebeizt
Farbliche Behandlung des Holzes, bei der Farbpigmente in die Holzoberfläche eindringen und den natürlichen Farbton verändern, ohne die Maserung zu verdecken.
Granitparkett
Robuster Industrieparkett aus Holzklötzen, die im Hochkantverfahren verlegt werden. Sehr langlebig und früher häufig in Werkstätten und öffentlichen Gebäuden eingesetzt.
H
Handgehobelt
Oberflächenbehandlung, bei der das Holz von Hand mit einem Hobel bearbeitet wird, was leichte Unebenheiten und einen authentischen, handwerklichen Charakter erzeugt.
Herringbone
Englische Bezeichnung für das Fischgrätmuster, bei dem die Parkettstäbe in einem 90-Grad-Winkel verlegt werden.
I
Industrieparkett
Robuster Parkettboden aus hochkant gestellten Holzklötzen, ursprünglich für Werkstätten und Fabrikhallen entwickelt. Sehr widerstandsfähig gegen Abnutzung.
Intarsien
Kunstvoll eingelegte Holzstücke in anderer Farbe oder Holzart zur Bildung von Mustern, Ornamenten oder sogar bildlichen Darstellungen.
J
Jugendstil
Stilepoche um 1900 mit floralem, geschwungenem Design. Parkettböden im Jugendstil zeichnen sich durch organische Formen, fließende Linien und häufig Intarsien mit Blumenmotiven aus.
K
Kassettenboden
Parkettboden aus quadratischen Elementen, die oft mit Rahmenfriesen eingefasst sind und ein schachbrettartiges Muster bilden.
Kolonialstil
Holzböden im Kolonialstil sind geprägt von dunklen, exotischen Hölzern wie Mahagoni oder Teak, oft mit handgearbeiteten Details und rustikaler Optik.
L
Landhausdiele
Breite und lange Holzdielen mit natürlicher Maserung und Struktur, typisch für den rustikalen Landhausstil.
Leimfrei
Moderne Verlegetechnik, bei der Parkettelemente ohne Klebstoff verlegt werden, meist durch Klick-Verbindungen oder andere mechanische Verbindungssysteme.
M
Marqueterie
Aufwendige französische Intarsienkunst, bei der Furniere unterschiedlicher Holzarten zu kunstvollen Bildern zusammengefügt werden.
Mosaikparkett
Kleinteiliges Parkett aus kurzen, schmalen Stäbchen, die zu geometrischen Mustern zusammengefügt werden.
N
Natur-Look
Trendige Oberflächenbehandlung, die das natürliche Aussehen des Holzes betont, oft mit matten oder ultra-matten Lacken oder Ölen.
Nussholzparkett
Eleganter, dunkler Parkettboden aus Nussholz, der besonders im klassischen und modernen Stil Verwendung findet.
O
Öko-Stil
Moderne Stilrichtung mit nachhaltig produzierten Holzböden, oft unbehandelt oder mit natürlichen Ölen und Wachsen veredelt.
Oxidativ geölt
Oberflächenbehandlung mit Ölen, die durch Oxidation aushärten und eine offenporige, atmungsaktive Oberfläche erzeugen.
P
Parallelverlegung
Einfaches Verlegemuster, bei dem die Parkettstäbe parallel nebeneinander verlegt werden. Auch als Schiffsbodenverlegung bekannt.
Patina
Natürliche Alterung des Holzbodens, die diesem einen charakteristischen, gelebten Charme verleiht.
Q
Quadratparkett
Parkettboden aus quadratischen Elementen, die in regelmäßigen Mustern verlegt werden.
R
Rokoko-Parkett
Elegante Parkettböden des 18. Jahrhunderts mit verspielten, asymmetrischen Mustern und feinen Intarsien, oft mit floralen Motiven.
Rustikaler Stil
Holzböden mit ausgeprägter Maserung, Astlöchern, Rissen und anderen natürlichen Merkmalen, die dem Raum einen authentischen, ländlichen Charakter verleihen.
S
Schiffsboden
Verlegemuster, bei dem die Parkettstäbe parallel, aber mit versetzten Fugen verlegt werden, ähnlich wie bei traditionellen Schiffsdecks.
Shabby Chic
Moderner Einrichtungsstil mit Vintage-Charakter. Holzböden im Shabby-Chic-Stil wirken leicht abgenutzt, gekalkt oder weiß lasiert.
Sonnenbrandparkett
Spezielles Parkett aus Holz, das durch natürliche Sonneneinstrahlung eine unregelmäßige, charakteristische Verfärbung aufweist.
T
Tafelparkett
Parkettboden aus vorgefertigten quadratischen oder rechteckigen Tafeln mit geometrischen Mustern.
Teppichparkett
Holzparkett, das wie ein Teppich auf den Untergrund gelegt wird, ohne fest damit verbunden zu sein. Historische Verlegemethode für repräsentative Räume.
U
Ulmenparkett
Parkett aus Ulmenholz mit charakteristischer, wilder Maserung, das im Landhausstil oder für rustikale Einrichtungen verwendet wird.
V
Versailler Parkett
Prunkvolles Tafelparkett, das ursprünglich für das Schloss Versailles entwickelt wurde. Charakteristisch sind geometrische Muster innerhalb der Tafeln und aufwendige Rahmenfriese.
Vintage-Look
Künstlich gealterte Holzböden, die aussehen, als hätten sie bereits eine lange Geschichte hinter sich. Oft mit Gebrauchsspuren, Rissen und Patina.
W
Waben-Parkett
Modernes Verlegemuster mit sechseckigen Parkettelementen, die ein wabenartiges Muster bilden.
Wechselfries
Dekorativer Rahmen aus Parkettstäben in kontrastierender Holzart oder Verlegemustern, der um einen Parkettboden herum verlegt wird.
Würfelmuster
Geometrisches Muster aus quadratischen Elementen, die durch ihre Anordnung eine dreidimensionale, würfelartige Optik erzeugen.
Z
Zapfenparkett
Historische Verbindungstechnik, bei der Parkettstäbe durch Holzzapfen miteinander verbunden werden, ohne Nägel oder Klebstoff zu verwenden.