Lexikon für den Holzbautenschutz
A
Abbund
Die Vorbereitung und das Zuschneiden von Holzbauteilen für die Montage nach einem detaillierten Plan.
Abiotische Schäden
Holzschäden, die durch nicht-lebende Faktoren wie UV-Strahlung, Feuchtigkeit oder mechanische Einwirkungen verursacht werden.
Abstandshalter
Elemente, die einen Abstand zwischen Holzbauteilen und anderen Baumaterialien oder dem Boden gewährleisten, um das Risiko von Feuchtigkeitsansammlungen zu reduzieren.
Abtropfkante
Konstruktives Element zur Ableitung von Wasser, verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit in Holzverbindungen.
B
Baulicher Holzschutz
Konstruktive Maßnahmen, die das Holz vor Feuchtigkeit und anderen schädigenden Einflüssen schützen, ohne chemische Mittel einzusetzen.
Beulen
Verformungen in der Holzoberfläche, oft durch Feuchtigkeitseinwirkung verursacht.
Bläue
Pilzbefall, der zu einer bläulichen Verfärbung des Holzes führt; beeinträchtigt hauptsächlich die Optik, weniger die Festigkeit.
Blockbau
Traditionelle Holzbauweise, bei der Hölzer horizontal übereinander gestapelt werden; erfordert spezifische Schutzmaßnahmen an den Verbindungsstellen.
Bohrmehl
Feines Holzmehl, das durch die Aktivität von holzzerstörenden Insekten entsteht und ein Anzeichen für Befall sein kann.
Brettstapelbauweise
Bauweise, bei der Bretter flächig nebeneinander angeordnet und miteinander verbunden werden; erfordert besondere Aufmerksamkeit beim Holzschutz an den Fugen.
Braunfäule
Holzfäulnis, bei der das Holz bräunlich verfärbt und würfelförmig zerfällt; wird durch Pilze verursacht, die hauptsächlich die Zellulose abbauen.
C
Chemischer Holzschutz
Einsatz von Holzschutzmitteln mit bioziden oder wasserabweisenden Wirkstoffen zum Schutz vor biologischem Befall oder Feuchtigkeitsaufnahme.
Chromat-Kupfer-Salze
Früher häufig verwendete Holzschutzmittel für druckimprägniertes Holz, heute aufgrund von Umweltbedenken weniger verbreitet.
D
Dampfbremse
Schicht oder Folie, die den Durchtritt von Wasserdampf reduziert und damit die Feuchtigkeit im Holz reguliert.
Dauerhaftigkeitsklassen
Einteilung von Holzarten nach ihrer natürlichen Widerstandsfähigkeit gegen biologischen Befall (DC 1-5, wobei 1 die höchste Dauerhaftigkeit bezeichnet).
Diffusionsoffene Anstriche
Beschichtungen, die Wasserdampf durchlassen und dadurch ermöglichen, dass Feuchtigkeit aus dem Holz entweichen kann.
Dörrobst-Käfer
Holzschädling, der besonders trockenes Holz in Innenräumen befällt.
E
Einbringverfahren
Methoden zur Applikation von Holzschutzmitteln (z.B. Streichen, Sprühen, Tauchen, Druckimprägnierung).
Eiweißfäule
Eine Art der Holzzerstörung durch Pilze, die Proteine im Holz abbauen.
Einschlagtiefe
Tiefe, bis zu dem Holzschutzmittel in das Holz eindringen, beeinflusst von Holzart und Anwendungsverfahren.
F
Fachwerkbau
Traditionelle Bauweise mit sichtbarer Holzkonstruktion und ausgefachten Zwischenräumen; erfordert speziellen Witterungsschutz.
Fäule
Zersetzung des Holzes durch Pilze, bei der sich die Festigkeitseigenschaften verschlechtern.
Feuchtigkeitsgehalt
Anteil des Wassers im Holz, angegeben in Prozent; entscheidender Faktor für die meisten Holzschäden und deren Prävention.
Feuchtigkeitsklassen
Klassifizierung von Holzbauteilen nach ihrer Exposition gegenüber Feuchtigkeit (z.B. GK 0-4).
Feuchteschutz
Maßnahmen zum Schutz des Holzes vor übermäßiger Feuchtigkeit.
Flächenbehandlung
Auftragen von Holzschutzmitteln auf die gesamte Oberfläche eines Holzbauteils.
Flugasche
Bei der Verbrennung entstehende feine Partikel, die sich auf Holzoberflächen ablagern und zu Verfärbungen führen können.
G
Gefährdungsklassen (GK)
System zur Klassifizierung der Gefährdung von Holzbauteilen durch biologischen Befall basierend auf ihrer Einbausituation und Feuchtebelastung.
Gebrauchsklassen (GK)
Neues System nach EN 335, das die früheren Gefährdungsklassen ersetzt; klassifiziert Einbausituationen von Holz nach Feuchtebelastung und biologischem Befallsrisiko.
Gesundheitsgefährdung
Potenzielle Risiken für die menschliche Gesundheit durch Holzschutzmittel.
Grundierung
Erste Schicht eines Beschichtungssystems, verbessert die Haftung nachfolgender Schichten und kann schützende Eigenschaften haben.
H
Haftvermittler
Substanzen, die die Haftung zwischen Holzoberfläche und Beschichtung verbessern.
Hausschwamm (Echter)
Gefährlicher holzzerstörender Pilz (Serpula lacrymans), der auch trockenes Holz befallen und Mauerwerk durchdringen kann.
Hirnholz
Schnittfläche quer zur Faserrichtung des Holzes; besonders anfällig für Wasseraufnahme und daher schutzbedürftig.
Holzfeuchte
Siehe Feuchtigkeitsgehalt.
Holzkonstruktionsschutz
Entwicklung von Bauteilen und -details, die Holz vor Witterung und Feuchtigkeit schützen.
Holzschutzmittel
Produkte zum vorbeugenden oder bekämpfenden Schutz gegen biologischen Befall oder Witterungseinflüsse.
Holzschädlinge
Organismen wie Pilze, Insekten oder Bakterien, die Holz schädigen oder zerstören können.
Holzzerstörende Pilze
Pilzarten, die Holzbestandteile abbauen und dadurch die Festigkeit verringern.
Hydrophobierung
Behandlung des Holzes mit wasserabweisenden Substanzen zur Reduzierung der Wasseraufnahme.
I
Imprägnierung
Verfahren zum Einbringen von Holzschutzmitteln in das Holzinnere.
Insektizide
Wirkstoffe in Holzschutzmitteln, die holzzerstörende Insekten bekämpfen.
Inhaltstoffe
Natürliche Substanzen im Holz, die teilweise eine erhöhte natürliche Dauerhaftigkeit bewirken können.
K
Karbolineum
Historisches Holzschutzmittel auf Steinkohleteerbasis, heute wegen Gesundheits- und Umweltrisiken nicht mehr zugelassen.
Kapillarität
Eigenschaft des Holzes, Flüssigkeiten entlang der Fasern aufzunehmen; wichtig für das Verständnis von Feuchtigkeitstransport und Imprägnierbarkeit.
Kesseldruckimprägnierung
Industrielles Verfahren zum tiefgreifenden Einbringen von Holzschutzmitteln unter Druck.
Konstruktiver Holzschutz
Siehe Baulicher Holzschutz.
Konstruktionsdetails
Spezifische bauliche Lösungen zum Schutz kritischer Bereiche einer Holzkonstruktion.
Korrosion
Wechselwirkung zwischen Holzschutzmitteln und metallischen Verbindungsmitteln, die zu deren Beschädigung führen kann.
Kupfersalze
Wirkstoffe in vielen Holzschutzmitteln, besonders für den Außenbereich.
L
Lacke
Filmbildende Überzüge, die das Holz vor UV-Strahlung und Feuchtigkeit schützen.
Lasuren
Dünnflüssige, teils transparente Holzbeschichtungen, die Feuchtigkeit abweisen und das Holz vor UV-Strahlung schützen.
Leime
Verbindungsmittel für Holzbauteile; müssen auf die Holzfeuchte und Umgebungsbedingungen abgestimmt sein.
Lignin
Natürlicher Bestandteil des Holzes, der durch UV-Strahlung abgebaut wird, was zu Vergrauung führt.
Luftfeuchtigkeit
Gehalt an Wasserdampf in der Luft; beeinflusst die Holzfeuchte und damit das Risiko für biologischen Befall.
M
Moderfäule
Langsame Zersetzung des Holzes durch spezielle Pilze, besonders in feuchtem Erdkontakt.
Modifiziertes Holz
Holz, dessen Eigenschaften durch physikalische oder chemische Verfahren (z.B. Thermoholz, Acetylierung) verändert wurden, um die Dauerhaftigkeit zu erhöhen.
N
Nassbereiche
Bereiche mit erhöhter Feuchtigkeitsbelastung, die besonderen Holzschutz erfordern (z.B. Bäder, Außenbereiche).
Nassverfahren
Imprägnierverfahren, bei denen das Holz mit flüssigen Schutzmitteln durchtränkt wird.
Natürliche Dauerhaftigkeit
Angeborene Widerstandsfähigkeit einer Holzart gegen biologischen Befall ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen.
O
Oberflächenbehandlung
Aufbringen von Beschichtungen auf die Holzoberfläche zum Schutz vor Witterung und UV-Strahlung.
Öle
Natürliche oder synthetische Produkte, die in das Holz eindringen und es vor Wasser schützen, ohne eine Filmschicht zu bilden.
P
Passiver Holzschutz
Siehe Baulicher Holzschutz.
Permeabilität
Durchlässigkeit des Holzes für Flüssigkeiten; beeinflusst die Wirksamkeit von Imprägnierungen.
Pilzbefall
Besiedlung des Holzes durch holzverfärbende oder holzzerstörende Pilze.
Polychlorierte Biphenyle (PCB)
Früher in Holzschutzmitteln verwendete Substanzen, heute wegen ihrer Umweltgefährdung verboten.
Prävention
Vorbeugende Maßnahmen zum Schutz des Holzes vor Schädlingen und Witterungseinflüssen.
Q
Quellen
Volumenzunahme des Holzes bei Feuchtigkeitsaufnahme; kann zu Verformungen und Rissen führen.
Querschnitt
Dimensionierung von Holzbauteilen; größere Querschnitte bieten mehr Reserven gegen holzzerstörende Einflüsse.
R
RAL-Gütezeichen
Qualitätssiegel für Holzschutzmittel und deren fachgerechte Anwendung.
Raumklima
Luftfeuchtigkeit und Temperatur in Innenräumen; beeinflusst die Holzfeuchte und damit das Risiko für biologischen Befall.
Resistenz
Widerstandsfähigkeit des Holzes gegen Schädlingsbefall und andere zerstörende Einflüsse.
Risse
Natürliche oder durch Trocknung entstandene Spalten im Holz, die Angriffspunkte für Feuchtigkeit und Schädlinge bieten können.
Rotfäule
Holzzerstörung durch Pilze, die zu einer rötlichen Verfärbung des Holzes führt.
S
Salzimprägnierung
Verfahren, bei dem wasserlösliche Salze als Holzschutzmittel in das Holz eingebracht werden.
Schimmelpilze
Oberflächlich wachsende Pilze, die hauptsächlich optische Beeinträchtigungen verursachen, ohne die Holzfestigkeit wesentlich zu reduzieren.
Schlagregenschutz
Konstruktive Maßnahmen zum Schutz von Holzfassaden vor direktem Regeneinfall.
Schwamm
Umgangssprachlich für holzzerstörende Pilze, insbesondere den Echten Hausschwamm.
Schwinden
Volumenverlust des Holzes bei Feuchtigkeitsabgabe; kann zu Verformungen und Rissen führen.
Spritzwasserschutz
Bauliche Maßnahmen zum Schutz von Holzbauteilen vor Spritzwasser, besonders in Bodennähe.
Stülpschalung
Spezielle Fassadenbekleidung aus Holz mit überlappenden Brettern, die einen verbesserten Regenschutz bietet.
T
Taupunkt
Temperatur, bei der Wasserdampf kondensiert; relevant für die Beurteilung des Risikos von Feuchtigkeitsansammlungen in Holzkonstruktionen.
Termiten
Holzzerstörende Insekten, die in einigen Regionen erhebliche Schäden an Holzkonstruktionen verursachen können.
Thermoholz
Durch Hitzebehandlung modifiziertes Holz mit verbesserter Dimensionsstabilität und erhöhter Dauerhaftigkeit.
Traufbereich
Bereich unterhalb der Dachtraufe, der besonders durch Spritzwasser gefährdet ist und daher speziellen Schutz benötigt.
Trockenlegung
Maßnahmen zur Beseitigung von Feuchtigkeitsquellen in und um Holzbauteile.
U
UV-Schutz
Maßnahmen zum Schutz des Holzes vor Schäden durch ultraviolette Strahlung (Vergrauung, Ligninabbau).
Unterspannbahn
Wasserabweisende, diffusionsoffene Schicht unter der Dachdeckung zum Schutz der Dachkonstruktion.
V
Verblauung
Siehe Bläue.
Verformung
Dimensionsänderungen des Holzes durch Feuchtigkeitseinflüsse oder mechanische Belastungen.
Vergrauung
Natürliche Farbveränderung von unbehandeltem Holz im Außenbereich durch UV-Strahlung und Witterungseinflüsse.
Verklebung
Verbindung von Holzteilen mittels Klebstoffen; erfordert definierte Holzfeuchte und Umgebungsbedingungen.
Versiegelung
Vollständige Abdeckung der Holzoberfläche mit einer schützenden Schicht gegen Feuchtigkeitseintritt.
Vordach
Konstruktives Element zum Schutz von Fassaden und Türen vor direkter Bewitterung.
W
Wasserdampfdiffusion
Transport von Feuchtigkeit durch Bauteile in Dampfform; wichtiger Faktor bei der Planung von Holzkonstruktionen.
Wasserabweisende Imprägnierung
Behandlung des Holzes zur Reduzierung der Wasseraufnahme ohne vollständige Versiegelung der Oberfläche.
Wechselfeuchtigkeit
Wechselnde Feuchtigkeitsgehalte im Holz, die zu Dimensionsänderungen und erhöhtem Befallsrisiko führen können.
Weißfäule
Holzzerstörung durch Pilze, die sowohl Zellulose als auch Lignin abbauen, führt zu einer weißlich-faserigen Struktur.
Witterungsschutz
Maßnahmen zum Schutz des Holzes vor Regen, Schnee, UV-Strahlung und anderen Witterungseinflüssen.
X
Xylophage Organismen
Holzabbauende oder -zerstörende Lebewesen wie Pilze und Insekten.
Z
Zellulose
Hauptbestandteil der Holzzellwände, der von bestimmten holzzerstörenden Organismen abgebaut wird.
Zugänglichkeit
Möglichkeit der Inspektion und Wartung von Holzbauteilen; wichtiger Aspekt des vorbeugenden Holzschutzes.
Zwangsbelüftung
Kontrollierte Luftströmung in Hohlräumen von Holzkonstruktionen zur Vermeidung von kritischen Feuchtigkeitsansammlungen.